Kaum ein Kampfsport weiß aktuell so zu begeistern wie MMA, Mixed Martial Art. Natürlich ist diese Kampfkunst nichts Neues und auch schon seit vielen Jahren bei uns enorm beliebt, aber das bedeutet nicht, dass es noch viel Platz für Wachstum gibt. So ist der Sport beispielsweise in Korea noch nicht wirklich weit verbreitet und stößt daher auch noch auf kein allzu großes Publikum. Doch all das könnte bald der Vergangenheit angehören, denn einer der größten Stars der Szene ist Koreaner – und das zieht in der Szene dann doch ganz gewaltig. Der UFC-Fanliebling Chan Sung Jung, besser bekannt als der “Korean Zombie“, hat in Korea seine eigene MMA-Promotion namens ZFN ins Leben gerufen, deren erste Veranstaltung noch diesen Sommer an den Start gehen soll.
Hintergrund zu MMA in Korea
Wie aber steht es im Allgemeinen um MMA in Südkorea? Immerhin ist das Land selber voll mit allerlei verschiedenen Arten an Kampfsportarten, sodass ein “Neuling” keine leichte Zeit hat, um hier Fuß zu fassen. Die ersten relevanten Erwähnungen reichen bis in die frühen 20er Jahre zurück, als MMA, damals schon inspiriert von der weltweiten Popularität von UFC und den UFC Wetten, an Fahrt aufnahm. Schlüsselfiguren wie Choi Hong-man und Denis Kang hatten in den ersten Jahren eine zentrale Rolle und ermöglichten es so den koreanischen Talenten, sich auf der internationalen Bühne präsentieren zu können. Noch aber war der Hype nicht sonderlich groß und es waren eher Nischenevents, die von geringen Mengen an Menschen besucht wurden.
Heute aber erfreut sich MMA großer Beliebtheit. Einnehmende koreanische Kämpfer wie Dong Hyun Kim, Doo Ho Choi und eben der koreanische Zombie Chan Sung Jung haben sich einen Namen gemacht, internationale Erfolge erzielt und dem Sport so zu deutlich mehr Aufmerksamkeit verholfen. Ihnen ist zu danken, dass heute eine ganze Generation an jungen Kämpfern ein echtes Interesse daran haben, in die Welt von MMA einzusteigen.
Wer ist der „koreanische Zombie“?
Halten wir aber mal einen Moment inne und schauen uns die Biografie vom koreanischen Zombie ein wenig genauer an. Geboren am 17. März 1987 im südkoreanischen Pohang, fühlte sich Chan Sung Jung schon extrem früh zu den unterschiedlichen Kampfsportarten hingezogen, versuchte sich zunächst aber erst im Hapkido sowie dem traditionellen Kickboxen. Später allerdings zog es ihn direkt zum MMA, wo er mit 19 Jahren debütierte und schnell die ersten Erfolge einheimsen konnte. Aufgrund seines sportlich-aggressiven Auftretens und der Tatsache, dass ihm auch scheinbar Schläge und Tritte nichts auszumachen schienen, kam er recht schnell zu diesem durchaus speziellen Spitznamen in der Szene. Doch er ist nicht nur ein außergewöhnlicher Kämpfer, seine Bedeutung für den ganzen Sport geht darüber hinaus. Denn alleine die Tatsache, dass ein Koreaner so erfolgreich ist, hat dem Kampfsport im eigenen Land und auch in der ganzen Region einen echten Boost gegeben.
Als so ziemlich erster professioneller Kämpfer aus Korea hat er zum Wachstum beigetragen und viele mit seinem Engagement und seiner Unverwüstlichkeit inspiriert. Sein Einfluss zeigt sich auch in seiner Rolle bei der Förderung und Entwicklung des Sports durch Initiativen wie das Zombie Fighting Network (ZFN), das darauf abzielt, lokale Talente zu fördern und die Präsenz Koreas in der globalen MMA-Szene zu stärken.
Einführung in die ZFN-Promotion
Reden wir nun endlich mal über das spannende neue Format, welches in der Szene aktuell in aller Munde ist – das Zombie Fighting Network (ZFN). Benannt natürlich nach dem jetzt den legendären Kämpfer, soll diese Promotion die Sportart in Korea nochmals beliebter und vor allem bekannter machen. Es ist der Plan, mit diesem Format das koreanische MMA endlich und nachhaltig auf der Weltbühne zu installieren, damit die ganze Welt sehen kann, wie fortschrittlich der Sport auch hier betrieben wird. Dabei unterscheidet sich das ZFN recht grundlegend von anderen Promotions, indem der Produktionswert und die Einbindung der Fans absolut im Mittelpunkt stehen. Selbstredend ist es auch ein Ziel, den koreanischen Nachwuchs zu fördern und eine Plattform zu bieten, sich der Weltelite zu zeigen. Die kreativen Köpfe hinter ZFN sind der Ansicht, dass eine solche Mischung aus lokalem Fokus und globalen Ambitionen es zu einem wichtigen Akteur in der MMA-Landschaft und für den Sport in Korea und darüber hinaus macht.
Herausforderungen und Erwartungen
Wie so oft aber, wenn man versucht, den Status Quo infrage zu stellen. So verhält es sich hier auch, denn die etablierten Promotions werden zunächst sicherlich ein wenig argwöhnisch sein, wie genau sich ZFN am Markt positionieren will. Denn der Aufbau einer nachhaltigen Fanbasis ist nichts, was einfach über Nacht geschieht. Jedoch ist die Basis vor allem im asiatischen Raum bereits gegeben, und gepaart mit hochwertigen Veranstaltungen sollte ZFN auf lange Sicht dazu beitragen können, das MMA-Wachstum noch weiter anzukurbeln.
Abschließende Gedanken
Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie sich Einzelpersonen im Profisport einen Namen aufbauen. Und wenn sie diesen dann noch nutzen, um Veränderungen und Verbesserung in einer Sportart und deren Kultur durchzuführen, dann hat dies meist eine faszinierende Zukunft vor sich. Und im Falle des koreanischen Zombies haben wir sehen können, welche Relevanz ein einzelner Kämpfer für ein Land und eine ganze Region haben kann. Daher dürfen die Fans und Sponsoren sicherlich gespannt sein, wie die ZFN angekommen wird.